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Dias und Filme selbst digitalisieren

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Videokurzfassung:

 

Das braucht ihr an Ausrüstung:

      1. Stativ
      2. Kamera (geht mit allen Nikon DX, FX sowie weiteren Marken… auch Canon, Fuji,… dazu gleich mehr)
      3. Objektiv (es ist ein Makroobjektiv nötig, da sehr kurze Naheinstellgrenze benötigt wird)
      4. Adapter um Dias vor das Objektiv zu spannen. Ich empfehle diesen hier:
        (Danke an Michael Pfeffer für den Tipp!)
        Oder falls du lieber Filme digitalisieren willst, dann nutze diesen Adapter:
      5. Dias / Filme kannst du mit diesen Adaptern im Format 36×24 mm digitalisieren. Größere Formate gehen nicht. Also kein 6×6 6×4,5 etc.!
      6. Licht. Ich kann als gut und günstig Lösung das folgende LED-Licht in Tageslichteinstellung (5500 Kelvin) empfehlen. Montiert es auf einem Stativ/Stuhls/Regals/… direkt gegenüber des Dia-Adapters.

So sieht der Aufbau aus:

Kamera ist in diesem Fall eine Vollformat Nikon mit dem 60mm Micro und dem ES-2 Adapter. Gegenüber der Kamera steht ein LED-Licht in Tageslichtfarbe auf einem Stativ. Zur Not kann man das LED-Licht auch in ein Regal legen und die Kamera mitsamt Stativ dortin ausrichten. Als Komfortfunktion ist die Kamera per USB-Kabel direkt mit einem Laptop verbunden und die Aufnahmen werden direkt “in den Rechner fotografiert”. Die ganz Cleveren setzen noch Importoptimierungen in Lightroom oder anderen Programmen dahinter und sind dann bereits fertig. (Details dazu findest du am Ende des Artikels)
Danke an Michael für die Fotos!

Ausrüstung im Detail:

  1. Als Kamera könnt ihr fast jede Kamera verwenden, die Nikon-F-Wechselobjektive anschließen kann.
  2. Objektive ist standardmäßig das folgenden Makro / Micro von Nikon vorgesehen:

Das Nikon Nikkor 40mm Micro ist ideal für alle DX / APS-C Spiegelreflexkameras von Nikon z.B. D3200, D5200, D7100 usw.


Alternativ funktioniert auch wunderbar das nicht mehr gebaute Mikro-Nikkor 55mm f/2.8 oder das Nikkor 60mm am FX / Vollformat also z.B. an der D810, D850, D750, D780 usw.

ODER:

Jedes Makroobjektiv mit Naheinstellgrenze unter 6,8 cm und einem Filtergewinde von 52mm oder größer.
Falls du ein Makro hast, welches das nicht kann … kannst du mit Zwischenringen hier “tricksen”… und mit ihnen die Naheinstellgrenze deines Objektivs deutlich verkürzen.
Hier Zwischenringe für Canon EF und EF-S:

Zwischenringe für Sony E-Mount:

 

Alternative Lösungen wenn du keine Nikon hast:

Wenn du eine Kamera mit Makroobjektiv hast, stehen die Chancen gut. Das Objektiv muss mindestens einen Durchmesser von 52mm am Frontgewinde/Filtergewinde haben oder größer! Optimal sind Macrobrennweiten im Bereich von ca. 50mm. Bei längeren Brennweiten wird nur ein innerer Teil des Dias abfotografiert (doof/nicht zu gebrauchen). Bei kürzeren Brennweiten wird viel schwarzer Rand drumherum mitfotografiert. Das würde zur Not gehen, da du in der Bildbearbeitung einfach beschneiden kannst. Aber du verlierst natürlich Auflösung / Megapixel.

 

Beispiele von funktionierenden Kameras / Kamera-Objektivkombinationen

(Danke an alle Leserzuschriften, gerne über die Kommentarfunktion unten!):

  • Fuji Finepix S100 FS mit Supermakro-Einstellung + Filtergewindeadapter 67mm auf 52mm
  • Alle Canon APS-C Spiegelreflexkameras (z.B. 600D, 700D, 80D, 7D, usw.) mit dem 60mm Macro von Canon

 

Beispiele von nicht-funktionierenden Kameras / Kamera-Objektivkombinationen:

(Danke an alle Leserzuschriften, gerne über die Kommentarfunktion unten!):

  • Nikon Z6 und Z7 (nicht von mir getestet, sondern ein Feedback eines Bloglesers Danke an Markus!)

 

 

Vorgehen der Digitalisierung

  1. Ausrüstungsteile besorgen siehe oben
  2. Dias bereitlegen und vorbereiten: Mindestens einmal mittels Blasebalg beide Seiten abpusten. Jede Verschmutzung auf dem Dia wird sonst ins Digitale überführt…
  3. Licht einschalten, gegenüber mit direktem Blick auf das Dia positionieren und Farbtemperatur auf 5500K einstellen. Mittlere Helligkeit genügt.
  4. Kamera einstellen:
    1. Autofokus funktioniert! Also AF in der Kamera / am Objektiv aktivieren.
    2. Belichtungsmessung: Matrixmessung/Mehrfeldmessung
    3. Blendenpriorität (Canon AV-Modus, Nikon/Sony etc. nehmen den A-Modus)
    4. Blende f/8
    5. ISO 100 bzw. niedrigster ISO einstellen. ISO Automatik deaktivieren.
    6. Weißabgleich auf Tageslicht (Sonnensymbol) einstellen
    7. Fernauslöser oder 2 Sekunden-Selbstauslöser aktivieren
    8. Spiegelvorauslösung/Spiegelverriegelung aktivieren
  5. Dias einlegen und nach und nach durchfotografieren.
  6. Alle Dateien auf den Computer übertragen. Theoretisch bist du fertig… jedoch wenn deine Dias verblichen sind, empfehle ich in Lightroom oder Luminar eine Kontrasterhöhung, Dunst entfernen, Schärfung, Objektivkorrektur, usw.
  7. Zusatzschritt, falls du NEGATIVE abfotografiert hast: Sehr wahrscheinlich willst du diese als POSITIVE auf deinem Rechner speichern. Dann schau dir hier mein Tutorial dazu an:

    PS: Das Tutorial funktioniert sowohl mit Luminar 2018, Luminar 3, Luminar Flex als auch mit Luminar 4. Juhu!

 

 

Du hast Ergänzungen zu meinem Beitrag? Schreibe mir einen Kommentar!

Wenn du mehr zu Lightroom oder Luminar in der Bildbearbeitung lernen willst, schau einmal vorbei in einem meiner Fotoworkshops / Fotokurse:

Kommentare

2 Antworten zu “Dias und Filme selbst digitalisieren”

  1. Hallo,
    ersteinmal danke für das tutorial zum konvertieren von farbnegativen.
    mit den beiden im tutorial gezeigten negativen geht das ja sehr gut.
    warum nicht mit irgendwelchen negativen, die ich als beispiele aus dem internet genommen habe?
    ich bin die gleichen schritte durch gegangen wie im tutorial.
    ich bion jetzt etwas ratlos.
    hilfe.
    mfg j.k.

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