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Mein neuer PC / Mac / Hackintosh – Das Monster für Bildbearbeitung und Videoschnitt

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Der folgende Beitrag zeigt dir meinen aktuellen Traumrechner für Bildbearbeitung und Videoschnitt. Er ist eine Maßanfertigung und du kannst dir Inspirationen für deinen eigenen Rechner holen. Der Beitrag richtet sich an Windows und MacOS Nutzer gleichermaßen, denn Ende 2018 habe ich zu Windows (teilweise) zurückgewechselt…

Außerdem ist dieser Artikel speziell für alle Leute die mit dem Gedanken spielen einen iMac Pro zu kaufen (10.000 Euro ++) … hier erfahrt ihr wie ihr über 30% MEHR Leistung als das Topmodell des iMac Pro (Vollausstattung für 15.339 Euro) bekommt … zu einem wesentlich günstigeren Preis! Achja, der Rechner ist auch noch aufrüstbar. Der iMacPro nicht. Außerdem ist der Rechner flüsterleise = nicht hörbar. Selbst unter Volllast. Der iMac ist nur im Officebetrieb leise. Sobald man intensive Aufgaben angeht wird er laut. Neugierig? Lies jetzt weiter:

… der Reihe nach: Seit 2010 bin ich reiner Apple Nutzer. Mir war immer bewusst, dass ich dafür einen ordentlichen Preisaufschlag bezahle. Was ich aber erst mit der Zeit gelernt habe, war dass Apple drei böse Dinge tut:

a) Apple bremst alle Computer künstlich aus!

Kurzfassung: Weil Apple ein sehr schlechtes Abwärmedesign in allen ihren Laptops und auch in den iMacs hat. Design geht hier vor Kühlung. Ja Apple Produkte finde ich schön. Aber dass sie langsam sind, das habe ich lange gar nicht gemerkt, bis ich nachgemessen habe: Das Ausbremsen macht bis zu 50% der Leistung aus. Stell dir das so vor, du kaufst ein schnelles Auto mit 300 PS und wenn du das Gaspedal voll durchdrückst, kommen nur 150 PS an Leistung aus dem Motor. Weil das Steuergerät den Motor ausbremst (in unserem Beispiel ist das Steuergerät das MacOS Betriebssystem). Somit kaufst du teure Hardware und kannst nur 50% davon nutzen. Wie du das Problem umgehen kannst habe ich nach einiger Recherche herausgefunden und hier in diesem Video erklärt.

Leider ist das Ergebnis, dass die Lüfter künstlich unter Volllast versetzt werden. Damit sind 3 Problem verbunden 1. Man muss manuell die Lüfter hochdrehen, jedesmal wenn man Leistung will 2. Der Apple Rechner wird damit Maximal-LAUT 3. Leider kann man mit diesem Trick nicht zaubern. Sobald man länger die Maximallast abruft, helfen auch die Lüfter nicht aus um beispielsweise bei einem MacBookPro mit Touchbar eine Drosselung zu vermeiden. Sprich man kann wieder nicht die bezahlte Leistung voll abrufen.

Aus meiner Sicht ist das der Diesel-Skandal in der IT-Industrie.

b) Apple verkauft veraltete Hardware.

Das betrifft fast alle Komponenten. Bei Markteinführung sind die Komponenten noch neu. Somit ist die Markteinführung der einzige “sinnvolle” Zeitpunkt um Apple Hardware zu kaufen. Anschließend läßt Apple über den gesamten Produktlebenszyklus seine Hardware unverändert (von wenigen Ausnahmen abgesehen). So kauft man oftmals einen Prozessor der 2 Jahre alt ist. Obwohl es inzwischen schon eine oder zwei neuere Prozessorgenerationen gibt. Wohlgemerkt reduziert Apple die Preise für die Hardware im Zeitverlauf NICHT. Stattdessen zahlt man immer noch den Preis, den das alte System vor 2 Jahren mal “Wert” war. Am freien Markt würde man zum gleichen Preis neuere und schnellere Hardware bekommen. Ich schätze diesen Veraltungsfaktor mit rund 30% ein. Sprich bei Wettbewerbern bekommst du rund 30% aktuellere Hardware. Das führt mich gleich zum Faktor Geld:

c) Apple verlangt Preise, die um ein Vielfaches höher sind als der normale Marktpreis.

Ein Beispiel im iMac Pro kann man die Festplatte aufrüsten. Das Upgrade von 1 auf 4 TB kostet 3360 Euro. Am freien Markt kann man 4 TB SSD von Samsung ab 619 Euro kaufen. Das ist ein Preisaufschlag von Faktor 5,4 also 540 % mehr als am freien Markt. Übrigens wird Apple bestimmt nicht die normalen Endkundenpreise bezahlen, sondern spezielle Großkundenrabatte haben. Hinzu kommt noch, dass für den Entfall der 1 TB SSD man eigentlich ca. 150 Euro an Erstattung bekommen müsste (reiner Teilepreis). Wenn man das auch noch berücksichtigt, dann wird es ein Preisaufschlag von Faktor 7,1 = 710% teurer.

 

Alle diese Punkte zusammen haben mich Ende 2018 dazu getrieben mich wieder auf den neuesten Stand bezüglich Hardwareentwicklung zu bringen und mir ein Traumsystem zusammenzustellen. Ich sage gleich vorweg, dass dies mein Arbeitsgerät ist und ich damit mein Einkommen verdiene. Wenn du Hobbyfotograf / Hobbyfilmer bist und nicht gerade im Geld schwimmst … brauchst du nicht die gleichen Summen ausgeben. Aber laß dich inspirieren, vielleicht sind ein paar Bauteile und Ideen dabei, die dir gefallen…

 

1. Mein Konzept für den Traum-PC für Videoschnitt und Bildbearbeitung

  • PC und Mac in einem. Beide Betriebssystem sollen laufen also Win 10Pro und MacOS 10.14 Mojave. Warum? Je nach Betriebssystem gibt es Software die auf einem System gar nicht verfügbar ist oder auf einem System langsamer/schlechter ist. #betriebssystemagnostisch
  • Leistung soviel ich mir leisten kann 🙂 #waskostetdiewelt
  • Trotz Leistung will ich kein Laubgebläse (wer aktuelle High-End-Grafikkarten kennt, der weiß, dass es hier schnell sehr laut wird) – mein Wunsch: Komplette Stille #stillenacht
  • Aufrüstbarkeit, falls in ein paar Jahren einzelne Komponenten in wesentlich schnellerer Form verfügbar sind. #upgradeyourlifewheneveryouwant
  • Größeres Display für den Videoschnitt. Bisher hatte ich einen iMac mit 27 Zoll 5K Display. #bigisbeautyful
  • Besserer Ton sowohl bei der Aufnahme und beim Abspielen #letitrock

 

2. Die Verwirklichung

Alles hat angefangen, dass ich in YouTube über das Stichwort “Hackintosh” gestolpert bin. Kurzgefasst ist dies die Idee, dass man mit normalen PC Bauteilen das Mac Betriebssystem laufen lassen kann.

Damit ergeben sich folgende zwei Hauptvorteile:

  • man kann fast beliebig unter der aktuell am Markt verfügbaren Hardware auswählen*
  • man zahlt NICHT die Preise die Apple verlangt und bekommt somit fürs gleiche Geld locker die doppelte Power oder kann im Vergleich zu einem Apple System deutlich günstiger MacOS betreiben. Somit sind sowohl Powermaschinen und auch Budgetmaschinen möglich. Auf YouTube finden sich Beiträge wie man einen Apple Hackintosh für unter 800 Dollar baut. Und man hat dann die Leistung wie ein iMac der über 3000 Euro kostet.

*leider ist man Eingeschränkt, wenn man einen Hackintosh realisieren will. So sind zum Beispiel die Prozessoren (CPU) von AMD sehr schwer ans Laufen zu bringen. Oder manche nVidia Grafikkarten. Aber es gibt auch von Intel gute CPUs 😉 bzw. von AMD gute Grafikkarten.

Also habe ich ein Budget definiert: 15.339 Euro. WTF?

Das ist der Preis den Apple für den vollausgestatteten iMac Pro aufruft. Im Idealfall wollte ich unterhalb des Budgets bleiben und mehr Leistung haben. In Wahrheit habe ich signifikant mehr Leistung und bin auch deutlich unterhalb des Apple Preises geblieben. Wieviel erfährst du im Folgenden.

 

3a. Die Bauteile Überblick

Alle exakten Details folgen.

Hier ein erster Überblick:

 

Prozessor: i9 mit 14 Kernen wassergekühlt und übertaktet von 3,1 auf 4,6 GHz. Unter Vollast bleibt er unter 70 Grad. Es gibt also noch Spielraum nach oben.

Grafikkarten: 2 x AMD Radeon RX Vega64 8GB wassergekühlt und übertaktet auf 1,7 Ghz

Arbeitsspeicher: 64 GB DDR4 Corsair Dominator Platinum (erweiterbar auf 128GB, bisher nie mehr als 50% Auslastung)

Speicher: Ausschließlich SSDs!
4 Stück intern verbaut. Jedes Betriebssystem hat eine eigene SSD.
Zusätzlich eine Live-Backup SSD um einen Ausfall einer SSD direkt per Reboot auf der Backup-SSD zu lösen.
Eine große M.2 SSD für Arbeitsdaten (Fotos, Videoschnitt)
Weitere externe SSDs per USB3.0 und USBC anbindbar
Archivspeicher: 4x Synology NAS mit 48 Festplatten und über 200 TB Speicherplatz

Monitor: 21:9 HDR 5K WideGamut kalibriert mit i1 Display Pro

Audio: UA Apollo twin Mark II mit Adam A7X Nahfeldmonitoren entkoppelt sowie mehreren Mikrofonen mein Lieblingsmikro für Podcast, Voiceover und Screenrecordings: Warmaudio.

Eingabegeräte: Logitech Craft Schnurlostastatur, Loupedeck+ für Bildbearbeitung, schnurlose Vertikalmaus Evoluent, Davinci Resolve Editor Keyboard (vorbestellt) und Davinci Resolve Micro Panel

Anschlüsse: sehr viele! (z.B: 26x USB, + USB Hub mit nochmal 9 Anschlüssen, 3 Speicherkarten-Leser, …)

Dockinstations: iPhone, AppleWatch, AirPods, 2x SSD, 3x Atomos Ninja V, Speicherkarten 3x CF, 3x SD, 3x microSD, …

Hinweise:

  • Die von mir gewählten Komponenten sind so nicht bei Apple im iMac Pro erhältlich. So kann man beispielsweise keinen i9 Prozessor nehmen, sondern “nur” die Serverversion Xeon W. Der ist zum einen überproportinal teuer und erfordert gleichzeitig ECC RAM der wiederum sehr teuer ist und von der Geschwindigkeit und Speicherausnutzung sogar schlechter (!) ist als der günstigere/normale Arbeitsspeicher ohne ECC.
  • Ich habe den Arbeitsspeicher nicht ausgereizt. Hier kann ich bei Bedarf jederzeit verdoppeln (aufrüsten)
  • Bei der Grafikkarte habe ich etwas gemacht was Apple nicht anbietet: ZWEI Grafikkarten eingebaut. Also keine eGPU sondern zwei interne Hochleistungsgrafikkarten.
  • Außerdem habe ich ein komplett wassergekühltes Design realisiert mit zwei Hauptvorteilen: Absolute Stille und durch die Effizienz der Kühlung sinken die Temperaturen so stark (unter Office-Betrieb ca 35° in einem ca 22° warmen Büro). Damit kann man entweder sehr kühl arbeiten ODER (so wie ich es gemacht habe) man kann die Temperaturreserve nutzen um die Komponenten zu tunen sprich zu übertakten. Damit erlischt faktisch die Garantie für die Komponenten. Aber dafür habe ich eine Temperaturüberwachung die ständig rückmeldet und bei Bedarf per BIOS die Lüfterdrehzahl anpasst.

 

3b. Alle Bauteile

Wie habe ich die Hardware gekauft?

Ich habe alle wichtigen internen Bauteile bei Mindfactory gekauft. Einfach weil das Unternehmen spezialisiert ist auf PC-Bauteile und in allen Fällen günstiger war als Amazon & Co. Lieferzeit war wie auf der Webseite angegeben. Also falls verfügbar, war alles in 1-2 Tagen da.

Wenn du PC-Bauteile kaufen willst, kannst du bei Mindfactory einkaufen und mir etwas gutes tun, indem du folgenden Link nutzt (Affiliatelink) und dann die Artikelnummer von unten eingibst

 

Anzahl | Artikel | Artikelnummern für Mindfactory oder Amazonlink, falls nicht mehr auf Mindfactory verfügbar

 

PC Bauteile:

1x Gehäuse Full Tower

1x Mainboard: 8900809

1x Arbeitsspeicher

1x Prozessor: 69913 mit Service Level Gold upgrade: 15590

2x Grafikkarte

1x Netzteil: 8846981

3x SSD Festplatte für Betriebssystem und Backup: 70834 wird aktuell auf 3x 4TB gewechselt da zu klein dimensioniert)

1x NVME: 71411

1x Multi-Kartenleser: 8406125

1x internes Lesegerät für 2 externe SSDs

2x externe SSD (für Atomos Recorder oder als moderner “USB-Stick” :-))

1x Thunderbolt 3 Adapter

1x WLAN Adapter für Hackintosh (wer einen reinen Windowsrechner bauen will, kann das WLAN auf dem Mainboard nutzen)

1x Adapter für Hackintosh

 

Audio:

FEHLT: 1x Audiointerface

FEHLT: 1x Mikrofon

1x Mikrofonarm

2x Lautsprecher

2x Lautsprecherständer (um diese auf Ohrhöhe zu platzieren)

2x Lautsprecherkabel

1x Kopfhörer

 

Eingabegeräte:

1x Vertikalmaus

1x Tastatur

1x Loupedeck für Bildbearbeitung

1x Mauspad (hier bin ich noch nicht zufrieden… Farbe und Dicke paßt aber die Handballenauflage brauche ich mit der Vertikalmaus nicht mehr. Daher nun 90° gedreht bis ich was besseres finde)

1x Colorgrading

1x Kalibriergerät

 

Monitor:

1x 34 Zoll 21:9 HDR 5K Monitor

1x Monitorständer (um mehr Platz zu haben)

 

Wasserkühlung / Bauteile:

1x CPU Kühler: 8814296

1x Filter: 8746347

13x Lüfter 120mm: 8441983

4x Lüfter 140mm: 8634421

1x Radiator 3x120mm: 8588191

1x Radiator 2x140mm: 8635774

1x Radiator 3x120mm: 8631795

2x Kühler für Grafikkarte-Rückplatte: 8818303

2x Kühler für Grafikkarte Vorderseite: 8804172

1x Kühler für NVME: 8816187

1x Ausgeleichsbehälter: 8745964

24x 8616990

5x 8610767

2x 8610767

3x 8610767

3x 8746068

1x 8746045

1x 8747211

1x 8602221

1x 8488351

1x 43644

1x Terminal

3x Kühlflüssigkeit

 

Beleuchtung:

5x für 120mm Lüfter

1x Anschlußkabel

1x für 140mm Lüfter

 

Kabel & Zubehör:

4x 8752642

diverse HDMI 2.0b Kabellängen für 4K TV, 4K Kamera usw.

1x Mikrofonkabel

1x Halterung für Kopfhörer

1x Uhr mit Social-Zusatzfunktionen

1x Dock für iPhone, Airpods, AppleWatch

1x Antrieb um Schreibtisch umzubauen in einen höhenverstellbaren Schreibtisch

 

Archivspeicher:

2x NAS

2x Erweiterungseinheit

48x Festplatten

2x UPS (Unterbrechnungsfreie Stromversorgung)

 

PS: Wenn Links defekt sind oder Artikel auf Mindfactory nicht mehr verfügbar sind, schreibe mir bitte einen Kommentar, dann aktualisiere ich schnellstmöglich die Links.

 

4. Der Hackintosh in Bildern

Weitere Fotos folgen!

Was willst du im Detail sehen?

Schreibe mir einen Kommentar!

 

5. Der Name “Powermac G X max”

Da der Rechner ein Hackintosh ist wollte ich ihm einen an die Apple-Logik angelehnten Namen geben. Heraus kam ein Hybrid: Der letzte wirklich modulare Rechner war der Powermac G5 (Käsereibe). Also war das “Powermac G” schon mal gesetzt.

Mein Rechner ist modular und natürlich viel moderner und legt auch aufs Display großen Wert. Daher habe ich mich bei den populären iPhones für den Namenszusatz bedient “X max”.

Powermac G X max

Alternativen wären:

  • Powermac Pro (angelehnt ans iPad Pro) (aber wirklich “Pro” sind die Geräte nicht, da selbst normale Consumer Anschlüsse fehlen, ein ordentliches Dateisystem usw.)
  • Hacki (schon vergeben, da ein Teilnehmer von mir, das als seinen Spitznamen führt 🙂
  • Mac Pro max (ich wollte mich nicht mit der Mülltonne / Trashcan vergleichen)
  • Mac Pro Pro (haha)
  • iMac Pro X (da es kein All-in-One-Design ist, fiel der Name ebenfalls raus)
  • Andreas’ Hackintosh (zu selbstbezogen und orthografisch falsch)

6a. Der Hackintosh in Zahlen – Benchmarkergebnisse unter MacOS

Leistung ist schwer zu vergleichen oder zu messen (“Wie schnell öffnet sich ein Bild in Photoshop, wie schnell wird eine Datei gespeichert, …”) Daher nutze ich, wie fast alle, an der Stelle synthetische Benchmarks. Vergleiche deinen Rechner mit meinem! Wie? Indem du dir die folgenden kostenlosen Benchmarkprogramme herunterlädst (einfach auf die jeweilige Überschrift klicken), dann lädst du das Benchmark-Programm herunter, installierst es und läßt es bei dir laufen. Ich freue mich über eure Kommentare ganz unten auf dieser Seite!

LuxMark 3.1 (Luxball HDR)

OpenCL CPUs+GPUs: 37.130
OpenCL GPUs: 31.144
OpenCL CPUs: 5.957

Blackmagic Disk Speed Test

Write: 2507 MB/s

Read: 3073,5 MB/s

Cinebench R15

OpenGL: 157.03 fps
CPU: 3412 cb

Geekbench 4

OpenCL Score: 203.399

Single Core Score: 5.891

Multi Core Score: 60.354

5b. Der Hackintosh in Zahlen – Benchmarkergebnisse unter Windows (folgt)

folgt

 

6. Fazit und Erfahrungen zu einem Hackintosh (noch nicht vollständig)

Diese Maschine ist (für mich) einfach wahnsinnig schnell. Früher waren Videoprojekte immer eine Geduldsprobe. Sowohl beim Schnitt, bei Effekten als auch beim Rendern. Heute rendere ich in der vielfachen Echtzeit (erst diese Woche habe ich einen 1 stündigen Film gerendert mit 240fps im Schnitt also in knapp 6 Minuten). Früher waren Renderzeiten nichtmal in Echtzeit (also über 1 Stunde) denkbar. Stattdessen war oft mit der 10-fachen Echtzeit vollkommen normal (also 10 Stunden Renderzeit!). Sobald Effekte ins Spiel kamen wurde aus 10-fach schnell 20-fach! Es waren sowohl CPU- und GPU-Leistung und dann nach 1-2 Minuten sofort die Abwärme das Hauptproblem sowohl an meinem MacBookPro als auch an meinem iMac 5K mit Vollausstattung.

Wenn ich ein vergleichbares System bei Apple bestellen würde, müsste ich 12.459 Euro bezahlen. Und hätte keine Aufrüstbarkeit. Hätte keinen 32 Zoll Monitor, keine externen Lautsprecher in Studioqualität, keine zwei Grafikkarten, kein geräuschloses Design usw.

Vergleicht man die Benchmark Ergebnisse von meinem System mit dem 12.459 Euro teuren iMac Pro mit 2,5Ghz 14-Core Xeon, 64GB RAM, Vega64 und 4TB SSD, so ist das Apple System um (auf Basis Geekbench hier ein Bildschirmfoto des Apple Systems:

Benchmark des Apple iMac Pro 14-core mit Geekbench
Benchmark des Apple iMac Pro 14-core mit Geekbench

 

Und hier noch zum Vergleich das Ergebnis des Apple Topmodells iMac Pro mit Vollausstattung:

Benchmark des Apple iMac Pro 18-core mit Geekbench
Benchmark des Apple iMac Pro 18-core mit Geekbench

 

Geekbench Ergebnis meines Hackintosh
Geekbench Ergebnis meines Hackintosh

Mein System erreicht hier 5891 im Single Core und ist somit 13,9% schneller als der 14 Kern iMach und 14% schneller als der 18 Kern iMac. Das ist nett aber deutlicher wird es im Mehrkernbetrieb (wie zu 99% im normalen Betrieb):

60.354 Punkte erzielt meine Maschine im Multi-Core Geekbench Test. Apples iMac Pro mit 14 Kernen schlägt mein System deutlich mit einem Leistungsplus von 47%. Das Topmodell mit 18 Kernen schlägt mein System um 27%.

Mein System schlägt somit selbst das 15.339,00 Euro teure Topmodell des iMac Pro deutlich. Achja wenn man jetzt noch Leistung pro Euro ausrechnet komme ich bei Apple auf:

  • 0,30 Euro pro Geekbench Multi-Core Punkt beim 14 Core iMac Pro.
  • 0,32 Euro pro Geekbench Multi-Core Punkt beim 18 Core iMac Pro.
  • 0,17 Euro pro Geekbench Multi-Core Punkt bei meinem System.

Somit ist mein System rund halb so teuer wie das Apple System, wenn man die Leistung bei Apple hochrechnen würde.

Faktisch kostet es statt 15.000 Euro rund 10.000 Euro und ist rund 30% schneller*, komplett geräuschlos, kann aufgerüstet werden, hat um Welten bessere Lautsprecher, Mikrofone, einen viel größeren Monitor. Ja ein iMac Pro sieht besser aus. Und hat weniger Kabelsalat. Das war es aus meiner Sicht aber schon. Da muss man eine starke Abneigung gegen Kabelsalat haben, um einen Preisaufschlag von 5000 Euro sowie eine schlechtere Leistung akzeptieren zu können.

*30% bezieht sich auf Geekbench 4 Multi-Core. Weitere Benchmarkergebnisse vergleiche ich auch noch im Detail!

Ein Hackintosh erfordert mehr Aufwand: 1. In der Grundauswahl der Hardware 2. In der Erstinstallation 3. Im Betrieb. Dessen sollte sich jeder Interessent bewusst sein. Wenn du lieber einfache Lösungen willst, greife zu den Vorgefertigten Lösungen von Apple und der Windows-Welt. Wenn du aber wesentlich Geld einsparen willst. Oder wesentlich mehr Leistung willst. Oder beides 🙂 Und noch individuelle Komponenten haben willst… könnte der Hackintosh die richtige Lösung für dich sein. Ich sage mal was im Alltag bisher doof ist an einem Hackintosh: 1. Einige Anschlüsse (insbesondere interne USB-Ports führen bei meinem internen Kartenleser dazu, dass er bei Inaktivität die Karte auswirft … und sie eine Sekunde später wieder einliest. Das führt zu keinerlei Datenverlusten, erzeugt aber jeweils eine Meldung unter MacOS rechts oben. Entweder du deaktivierst die Meldung oder du ziehst bei Nichtnutzung die Speicherkarte ab. Problem gelöst.
Was potentiell auch zu einem Problem werden kann ist die nicht vorhersagbare Hardwarepolitik von Apple. Wenn Apple beispielsweise künftig nur noch nVidia Grafikkarten unterstützen würde, hätte ich mit meinen AMD Grafikkarten ein Problem. Da aber der aktuelle iMac Pro auch Vega 64 Karten hat, sollte solange dieser supported wird, diese Befürchtung nicht relevant sein. Weiterhin könnte ich problemlos einzelne Bauteile einfach auswechseln. Zwei Schrauben wegmachen. Deckel auf. Altes Bauteil raus. Neues Bauteil rein. Bei Apple wäre das in 100% der Fälle ein Garantieverlust. Alle neuen iMacs und iMac Pros sind nicht mehr durch den Nutzer aufrüstbar. Wenn das Teil veraltet ist, heißt es verkaufen/wegschmeißen und ALLES neukaufen. Das ist besonders schade, da beispielsweise der 5K Monitor des iMac seit 2014 ein tolles Teil ist. Er ist auch noch im Jahr 2019 ein sehr guter Monitor. Wer in der Zeit seinen iMac upgegraded hat, musste den Monitor jedesmal wieder mit bezahlen.

Aktuell fühle ich mich pudelwohl, dass ich auf Knopfdruck von Windows 10 Pro zu MacOS wechseln kann. So kann ich jeweils die beste Umgebung je Software nutzen. Beispielsweise läuft Luminar 3.0.1 auf MacOS sehr stabil aber unter Windows ist es deutlich langsamer. Solange kein Patch dazu erhältlich ist, boote ich einfach unter MacOS. Bevor du nachfragst: Viele Hersteller vergeben für ihre Programme universelle Lizenzen. Sprich betriebssystemunabhängig. Prüfe bitte ob das für deine Programme der Fall ist. Im Beispiel für Luminar, für Lightroom, Photoshop, Premiere, AfterEffects, Audition, etc. gilt: 1x zahlen: auf beiden Betriebssystemen (Win+Mac) nutzen.

Wenn du keine Ahnung hast vom Thema Hackintosh, lies dich ein (wenn du Zeit und technisches Interesse & Verständnis hast) oder hole dir Hilfe. Ich habe über 10 Jahre Erfahrung im Zusammenbau von PCs und kenne mich mit Hardware gut aus. Das Thema Hackintosh geht aber in Richtung Software. Hier muss man einiges wissen! Also entweder sich selbst beibringen sprich lesen, lesen und noch mehr lesen (Hackintosh-Forum … dann kommen schnell Themen wie UEFI, Clover Bootloader, Kexte, …) Oder du kennst jemanden, der sich auskennt. Ich habe mich für letzteres entschieden und freue mich einen so performanten Hackintosh nun haben zu dürfen. Noch eine Option: Im genannten Forum gibt es auch eine Privatverkauf-Seite. Sprich da kannst du dir einen gebrauchten fertig konfigurierten Hackintosh kaufen.

Was denkst du zum Hackintosh? Hört sich das für dich spannend an? Oder bist du reiner Windows-Nutzer und brauchst kein MacOS? Ich bin gespannt auf deine Meinung in den Kommentaren unten!

Kommentare

4 Antworten zu “Mein neuer PC / Mac / Hackintosh – Das Monster für Bildbearbeitung und Videoschnitt”

  1. Hi, ich habe deinen Bericht zu deinem Hackintosh gerade im Netz gefunden. Ich hab den Monitor welchen du ausgesucht hast auch gerade versucht an meinem Hack anzuschließen. War alles irgendwie schwierig und ich bin am Ende an der Hz-rate gescheitert. Wie hast du den deinen LG zum laufen gebracht? In welcher Auflösung, Skalierung und Wiederholungsrate läuft er. Ich bin schon ziemlich durch und würde mich freuen wenn du mir ein paar tipps geben könntest. Ah, in meinem Rechner steckt eine GTX1080Ti. DAnke und schöne Grüße, Kai.

  2. Wahnsinns-System! Wäre super hilfreich, wenn Du die komplette Komponentenliste veröffentlichen würdest.

    Eine Frage:Du schreibst von 26 USB-Anschlüssen… wie hast Du das 15-Port-Limit von macOS geknackt? Ich dachte seit Mojave kommt man da nicht drum herum.

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