Das wichtigste für gute Polarlichterfotos habe ich in einem vorherigen Blogbeitrag veröffentlicht: Man braucht Sonneneruptionen, damit die Polarlichter überhaupt sichtbar sind.
Beitrag aktualisiert am 21. November 2017: Neuer Hinweis für Schiffsreisen, Objektivempfehlungen hinzugefügt, Bildbearbeitungshinweise detaillierter beschrieben.
Wie du herausfinden kannst WANN die Sonneneruptionen sind, die die Polarlichter auslösen, erfährst du in diesem Blogbeitrag: Polarlichter fotografieren Teil 1.
Dieser Blogbeitrag hier ist Teil 2 der dir Einstellungsempfehlungen für deine Kamera gibt, um Polarlichter fotografieren zu können.
In diesem Beitrag geht es um die konkreten Kameraeinstellungen beim Fotografieren der Polarlichter / Nordlichter / Südlichter/ Aurora Boralis / Aurora Australis .
1. Du brauchst ein Stativ. Und mitnehmen solltest du es auch unbedingt 🙂
Achtung: Wenn du eine Schiffsreise im Polarkreis machst, und das Schiff gerade in Fahrt ist… hilft meistens nichtmal ein Stativ. Durch den Wellengang und das leichte vibrieren des Schiffsmotors verwackeln deine Fotos trotz Stativ. Da eher abwarten bis man angelegt hat.
2. In RAW fotografieren. Grund: Um die Farben und Helligkeiten aus dem Foto herauszukitzeln solltest du hinterher unbedingt nachbearbeiten. Und das RAW liefert die bessere Datenbasis dafür.
3. Weißabgleich solltest du entweder auf Tageslicht oder Auto setzen. Mit Auto kannst du eigentlich nichts falsch machen – da du ja in RAW fotografierst, kannst du den Weißabgleich im Nachhinein immer noch nach belieben verändern.
3. Arbeite im Modus “M”. Die Verschlusszeit sollte nicht zu lang sein. Wenn man mehrere Minuten belichtet, wird die Aurora “matschig” / verwischt. Ich empfehle Verschlusszeiten im Bereich von 2 bis 15 Sekunden — solange du deine Verschlusszeit unter 20 Sekunden lässt, bleiben deine Sterne als “Punkte”, ansonsten bekommst du Sternspuren.
4. Die restlichen Parameter (ISO und Blende) richten sich nach der Verschlusszeit. Ich habe mit einer 2.8er Blende fotografiert und ISO Werte zwischen 2000 und 6.400 verwendet.
5. Die Blende sollte so weit wie möglich offen sein (-> kleine Blendenzahl), damit du eine möglichst kurze Verschlusszeit bekommst (so bekommst du die Aurora möglichst detailreich). Konkret heißt das je nach Objektiv zwischen f/1.2 und f/3.5.
6. Richte dein Objektiv auf eine tolle Landschaft z.B. ein See / Meer – so dass du zusätzlich zur Aurora auch noch eine Spiegelung hast. Du brauchst nicht zwangsläufig ein Weitwinkel Objektiv. Ein 18mm oder 24mm ist ebenso gut verwendbar. Wenn du aber riesige Landschaften und sehr breite Blickwinkel auf dem Bild haben willst, dann empfehle ich eines der folgenden Objektive:
Mein Preis-Leistungs Tipp: Canon APS-C Kameras (1000D, 1100D, 1200D, 100D, 400D, 450D, 500D, 550D, 600D, 700D, 60D, 70D, 7D etc.):
Highend Tipp:
Für Canon Vollformat Kameras (1D Serie, 5D, 5D II, 5D III etc.)
Für Nikon APS-C Kameras (D3100, D3200, D3300, D5200, D5300, D7000, D7100, D300, D300S, D90 etc.)
Für Nikon Vollformat Kameras (D3, D3X, D4, D4S, D600, D610, D800, D800E, DF etc.)
Sony a7 Vollformat:
Fuji:
Hier klicken und den Weitwinkel von Fuji anschauenPanasonic Lumix und Olympus Omd:
Deine Kamera fehlt? Schreib mir und ich ergänze die Liste um deinen Kameratyp!
7. Am PC etwas Rauschreduzierung machen. z.B. mit Lightroom im Entwickeln Modul unter “Details” > Luminanz ca. 20 bis 60 und Farbe ca. 25. Welche genauen Werte du verwenden wirst, hängen von 3 Faktoren ab:
1. vom Rauschverhalten deiner Kamera (eine aktuelle Vollformatkamera rauscht wesentlich weniger als eine APS-C wie beispielsweise eine Canon 7D oder Nikon 5500. Auch kann man grundsätzlich sagen, dass neuere Kameras weniger Rauschen als alte Kameras.)
2. von der verwendendeten ISO-Einstellung (je höher der ISO desto mehr Rauschen) und
3. von der Stärke der Nachbearbeitung (dabei insbesondere Tonwertänderungen an Belichtung, Tiefen, Lichter etc.).
8. Weitere Bildbearbeitungen verbessert dein Foto nochmals! Wenn du willst verstärke die Farben und optimiere die Kontraste mit den Weiß-/Schwarz-Reglern. (Wie das geht erkläre ich im Lightroom Fotokurs in Stuttgart)
9. Bilder mit Freunden genießen. 🙂
Foto: Martin Bauer
Die grundlegenden Kenntnisse zu Kameraeinstellungen kannst du in unserem Fotoworkshop Grundlagen der digitalen Fotografen erwerben.
Wie du deine Bilder optimal nachbearbeitest, kannst du in folgenden Fotokursen lernen:
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