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Spiegellose Kamera erklärt (Sony a7 & Co.)

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Spiegellose Kamera erklärt. Ja bitte! Aber einfach! Spiegellose Kameras sind in aller Munde und in aller Kamerataschen 🙂 Wer heute noch eine Spiegelreflex kauft, muss gute Gründe haben. Der folgende Beitrag erklärt dir spiegellose Kameras und gibt einen ersten Einstieg in die Technik der spiegellosen Kameras. Wir erklären dir die Sony a7R IV. Achtung: Viele/fast alle der erklärten Themen sind 1:1 auf andere Kameramarken und Kameramodelle übertragbar. Ich wette du kennst noch nicht alle der folgenden Fakten!

Spiegellose Kamera erklärt 5 Fakten

  1. Kameramarke – in diesem Fall Sony. Aber eigentlich alle Hersteller (außer Pentax) sind im Segment der spiegellosen Systemkameras vertreten: Canon, Nikon, Fuji, Olympus, Panasonic, Leica, Phaseone, Hasselblad und ja auch Sony. Die hatten wir ja schon genannt. Ich lasse jetzt mal Exoten wie Sigma und Drohnen mit wechselbaren Objektiven weg. Sonst wird der Artikel zu lang 🙂
  2. Kameramodell – in diesem Fall a. a wie alpha. Weitere Modellreihen sind bei Canon die EOS R Reihe sowie die EOS M Reihe, bei Nikon die Z Reihe, bei Olympus die Reihen PEN und OMD, bei Panasonic die Reihen Lumix G und Lumix S, bei Fuji die X und GFX Modelle bei Leica die SL, Q, M, TL, CL, bei Hasselblad die X Reihe und bei PhaseOne die XT.
  3. Bajonett – hier schließt du Objektive an deine Kamera an. Kameras ohne Wechselobjektiv verspielen das aus meiner Sicht größte Potential in der Fotografie: Die Möglichkeit verschiedene Linsen/Objektive je nach Anwendungsfall montieren zu können. Alle Systemkameras können das Objektiv wechseln. Daher der Begriff “System”. Dummerweise gibt bei eigentlich allen Herstellern verschiedene Bajonette. Du kannst also nicht in einen Laden gehen und sagen ich hätte gerne ein Porträtobjektiv für meine Canon/Nikon/Sony/Fuji/Panasonic/… Ein/e Fachverkäufer/in wird darauf mit der Gegenfrage antworten: Welches genaue Modell haben Sie im Einsatz? Denn anhand des genauen Modells kann er/sie bestimmen, welche Objektive zu deiner Kamera passen. Als Bonus gibt es seit Jahren viele Adapter mit denen man auch “fremde Objektive” an seiner Kamera montieren kann. Aber der Einsatz eines Adapters sollte aus meiner Sicht immer die letzte Wahl sein, da Adapter Geld kosten (10 Euro für reine Schraubadapter z.B. EOS auf M42 bis hin zu Speedbostern für 800 Euro und mehr), das Gesamtgewicht deiner Kamera erhöhen (=mehr schleppen und gerade das will man ja mit einer Systemkamera vermeiden) und dann auch noch in fast allen Fällen den Autofokus komplett unmöglich machen oder zumindest (stark) verlangsamen. Wenn du einmal mit einem der vielen Adapter gearbeitet hast, wirst du schnell einsehen, dass für Motive bei denen du den Autofokus nutzen willst, 90% der Adapter keinen Sinn machen. Einzige Ausnahme für eine Adapterlösung ist aus meiner Sicht, wenn du einen Bestand an Objektiven hast, die du weiterverwenden willst bzw. erst nach und nach auf neue Originalobjektive wechseln willst. Dann kann der Kauf eines Adapters dir kurzfristig einige hundert Euro einsparen. Aber überlege dir das gut, speziell wenn du von Spiegelreflex auf Systemkamera umsteigen willst, dann addiere mal das Gewicht deiner Objektive zusammen. Wenn du diese alle behalten willst, dann wirst du nicht in den Genuß des Hauptvorteils der Kompaktheit und der Gewichtseinsparung kommen. Warum? Um die alten Spiegelreflexobjektive nutzen zu können, brauchst du einen Adapter. Wenn du z.B. einen Speedbooster kaufst, dann ist die Gewichtsersparnis deiner spiegellosen Kamera zur Spiegelreflexkamera (150-300g je nach Modell) bereits wieder aufgefressen. Es gibt einige komplett neu konstruierte Objektive für spiegellose Kameras, die genau die Gewichtsvorteile voll ausspielen. Bei MFT sind es fast alle Objektive. Beim Wechsel von EOS Spiegelreflex Vollformat auf EOS Spiegellos Vollformat sparst du beispielsweise beim 70-200mm 2.8 rund ein halbes Kilo Gewicht ein. Das ist eine Ansage. Zwar ist nicht bei jedem Objektiv die Gewichtsersparnis so groß, wenn du aber versuchts nur native Objektive zu verwenden, so sparst du im Regelfall einiges an Gewicht ein.
  4. Kamerasensor – wusstest du, dass ein Mittelformatsensor GRÖSSER ist als ein Vollformatsensor? Ist so. 80% und mehr des Markets machen heute Kameras mit im wesentlichen 3 Sensoren aus: Vollformatsensoren (36x24mm groß), APS-C Sensoren (22,5×15mm) und MFT Sensoren (17,31 mm × 12,98 mm). Je größer der Sensor desto besser die Bildqualität. Aber auch je teurer und schwerer die Kamera. Auch die Folgekosten sind mit größerem Sensor höher, da speziell die Objektive je teurer werden je größer der Sensor ist. Ein Beispiel anhand eines der beliebtesten Objektive: Das 70-200mm Objektiv f/2.8. Dieses kostet bei MFT 900 Euro und wiegt 360 Gramm. Fürs Vollformat kostet das gleiche Objektiv zwischen 1800 und 2700 Euro und wiegt im Schnitt 1500 Gramm. Eine neue Vollformatkamera kostet ab 2000 Euro. Eine APS-C Kamera bekommst du z.B. ab 700 Euro und eine MFT-Kamera ab 500 Euro. Also denke beim Kamerakauf an die Folgekosten und das Gesamtgewicht. Fotografieren kannst du mit allen Sensorgrößen. Und Portale wie 500px.com zeigen, dass man auch mit “billiger” Ausrüstung fantastische Fotos machen kann.
  5. Du willst noch mehr wissen? Dann lies unbedingt die folgende Infografik, die dir spiegellose Kamera erklärt. Darin verstecken sich noch einige Fakten, die du garantiert noch nicht kennst. Oder weißt du was der Markenname Sony bedeutet? Oder wie die alpha Kameras früher hießen?

Infografik zur spiegellosen Kamera Technik

spiegellose Kamera erklärt
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