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Kaufratgeber Spiegellose Kamera / Systemkamera für Einsteiger Ende 2023

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Du willst in die Fotografie einsteigen? Dann brauchst du eine Kamera und los gehts. Aber halt! Da gibts ja hunderte (!) Modelle in allen Preisklassen. Das kann für eine/n Einsteiger eine erschlagende Auswahl sein. Daher gebe ich dir mit über 10 Jahren Erfahrung aus der Berufsfotografie und der Arbeit mit über 250 Kameramodellen meine konkreten Kauftipps. Dabei gebe ich dir allgemeine Überlegungen ebenso mit wie konkrete Kauftipps. Klingt gut? Dann los gehts mit der Budgetfrage…

1. Wieviel Geld soll ich für eine spiegellose Kamera als Einsteiger/in ausgeben?

Ich würde zwischen 500 – 2.000 € ausgeben, wenn ich eine neue spiegellose Kamera als Einsteiger kaufen würde. Wenn dir das zuviel ist, schau bei Punkt 6 oder schau dich auf dem Gebrauchtmarkt um. Dort sind oft Ersparnisse mit Vormodellen von 50% möglich.

Zusätzlich empfehle ich immer ein paar Zubehörteile zu kaufen, was nochmal ca. 165 € kostet. Klar kann man hier auch einzelne Dinge einsparen, aber ich habe bereits “große/teure” Zubehörteile wie Rucksack, Stativ etc. weggelassen. Ein Zubehörteil braucht man aber immer: Eine Speicherkarte. Kein Hersteller liefert eine mit.

Also in Summe 665 – 2.165 €.

 

PS: Falls du keine Lust auf lesen hast, habe ich den ganzen Artikel auch in Videoform für dich:

VIDEO FOLGT

2. Wie groß soll der Sensor deiner spiegellosen Systemkamera sein?

Vollformat, APS-C und M43 sind die drei populärsten Sensortypen.
Vollformat ist der größtmögliche der drei Sensortypen mit einer Sensorgröße von 36 x 24 mm. Technikdetails findest du auf Wikipedia.
APS-C Sensoren sind zwischen 22,5 x 15 mm (Canon) bzw. 23,2 x 15,4 mm (Nikon). APS-C ist ein Marketingbegriff und steht für Advanced Photo System Classic. Auch hier: Technikdetails auf Wikipedia.
M43 Sensoren sind 17,3 x 12,9 mm groß. M43 steht für Micro Four Thirds. Für die Technikfreaks gibts hier Technikdetails auf Wikipedia.

Welcher passt für dich? (Dein Anwendungsfall)

Regel: Je WENIGER Licht du beim Fotografieren zur Verfügung hast, desto größer sollte dein Sensor sein.
Beispiel: Eventfotografie und Abends/Nachts > tendenziell Vollformat.
Fotografie vorwiegend Tagsüber: M43 reicht aus.
Wenn du dir nicht sicher bist ist APS-C der beste Kompromiss der genau in der Mitte liegt.

Mit der Sensorgröße geht einher: Preis, Gewicht und Packvolumen (wie groß am Ende deine Kameratasche ausfällt) und für alle drei gilt: Je größer der Sensor, desto teurer, schwerer und mehr Volumen hat dein System.

3. Welche Marke soll ich kaufen + konkrete Kauftipps gleich!

Meine folgenden Tipps gelten Ende 2023 und beziehen sich auf die aktuell verfügbaren Modelle und Objektive. Der Hauptgrund für meine Entscheidung ist das Objektivangebot zum jetzigen Zeitpunkt. Schau dir gerne mein Video an für mehr Details.

 

3a) spiegellose Kamera mit Vollformat-Sensor

Sony, Canon oder Nikon!

Für Sony Vollformat gibt es akteull 325 native Objektive zur Auswahl (Rekord!). Nativ bedeutet, ohne Adapter. Ich rate erstmal von Adapterlösungen ab, da ein Adapter Geld kostet 100-500€, deine kleine Kamera größer macht und in fast allen Fällen du hinterher einen (super-)langsamen oder bei den günstigen Adaptern gar keinen Autofokus mehr hast.
Canon R Vollformat bietet 126 native Objektive zur Auswahl.
Für Nikon Z Vollformat gibt es 125 Objektive.

3b) spiegellose Kamera mit APS-C-Sensor

Fuji oder Sony!

Für Sony e-Mount APS-C gibt es 173 native Objektive.
Für Fuji X gibt es 271 native Objektive.

3c) spiegellose Kamera mit M43-Sensor

Panasonic Lumix oder Olympus!

Für M43 gibt es 249 native Objektive. Diese sind beliebig austauschbar zwischen Panasonic und Olympus. Das heißt du kannst bei der Kaufentscheidung für die Kameramarke nichts falsch machen – nimm eine und konzentriere dich dann auf die Objektive.

 

Hier noch alle Kameras als Bildergalerie, falls du gerne Kameras anschaust 🙂

4. Für welche konkrete Kamera sollst du dich entscheiden?

Hast du dich anhand deines Punkt 2 für einen Anwendugnsfall entschieden. Wenn du unsicher bist dann empfehle ich APS-C als “goldenen Kompromiss”, dann gehts an die Wahl der konkreten Kamera. Hier 2 Gedanken für deine finale Kaufentscheidung:

4a) Der Griff + deine Hand. Dies ist das für mich entscheidende Kriterium am Ende deiner Auswahl. Die Kamera muss gut in deiner Hand liegen. Wie ein Schuh der passt: Damit läufst du gerne rum. Also: Gehe in einen Laden ode bestelle dir die Kamera zur Ansicht und nimm sie in die Hand. Nicht nur 5 Sekunden, sondern fotografiere damit. Es gibt Kameras die ich nicht mag. Und das liegt immer daran, dass sie nicht zu meiner Hand passen. (Fingerlänge, Handflächengröße) Da diese Faktoren kein Hersteller sinnvoll beschreibt/angibt, empfehle ich simpel: Nimm die Kameras die in deiner Endauswahl in die Hand und kaufe die, die besser in deiner Hand liegt. Selbst wenn sie in manchen Aspekten schlechtere (!) technische Daten aufweist!

4b) Wie wichtig sind dir Serienbildgeschwidnigkeit (brauchst du nur als Sport/Actionfotograf) und wie wichtig sind dir fortgeschrittene VIDEO-Funktionen? Je teurer die Kamera, desto mehr bekommst du. Je teurer die Kamera, desto besser die Videofunktionen (RAW-Video, bessere Videocodecs, Fullsize HDMI Anschluss für externe Monitore, Kopfhöreranschluss um das Audiosignal zu überwachen usw.) Um dich zu beruhigen: Gute Videofunktionen hat jede Kamera! Die fortgeschrittenen Videofunktionen brauchst du entweder nie oder erst (viel) später. I.d.R. als Einsteiger kannst du das ignorieren.

5. Essentielles Zubehör

Ohne Zubehör geht nix. Insbesondere Punkt 1 musst du dazukaufen, sonst kannst du nicht fotografieren. Die restlichen Punkte

1. Speicherkarte von Markenhersteller. Tipp: Lieber größer! 128 GB von Sandisk: Kauftipp: https://tidd.ly/403xwZP

2. Ersatzakku passend zu deiner Kamera. Moderne spiegellose Kameras haben sowohl ein Display als auch einen elektronischen Sucher, die beide Strom benötigen. Daher für einen ganzen Tag Fotografie im Urlaub ist es sehr wahrscheinlich, dass dir ein Akku (der mitgeliefert) nicht ausreicht. Besorge dir auf jeden Fall einen Ersatzakku. Kostenpunkt je nach Kameramodell ab 50 €
Kauftipp: https://tidd.ly/3Q180zY

3. Blasebalg um Staub und Schmutz von deiner Front und Rücklinse zu entfernen. Auch als Reinigung deines Sensors zu gebrauchen 15 € Kauftipp: https://tidd.ly/3tFeqNH

4. UV-Filter als mechanischer Schutz für die Frontlinse deines Objektivs ca. 10 €. Kauftipp: https://amzn.to/46Q5fYS
Gib beim Kauf den Gewindedurchmesser deines Objektivs an. Der Gewindedurchmesser steht auf deinem Objektiv z.B. 58 mm.

5. Gegenlichtblende passend zum Objektiv (falls es dein Hersteller nicht mitgeliefert hat) als weiteren mechanischen Schutz vor Kratzern am Objektiv sowie zur Kontrasterhöhung ab 10 € Kauftipp: https://tidd.ly/3s0lxzJ

6. Kameragurt viel (!) bequemer als die mitgelieferten Gurte der Hersteller, schnelle Montage mit einem Klick sowie Längenversteller. Kauftipp: https://tidd.ly/3QkXyof

6. Immer noch unsicher?

0 € Option: Leihe dir eine spiegellose Kamera von einem Freund oder Verwandten aus und fotografiere damit. So sammelst du erste Erfahrungen und siehst ob dir die Kamera und das Fotografieren Spaß machen.

Circa 50 € Option: Leihe eine Kamera bei einem Fotografen oder Fotofachgeschäft aus. Das funktioniert wie bei einem Mietwagen (also mit Versicherung und du zahlst nur einen Bruchteil des Preises der Kamera). Experimentiere und besuche mit der Leihkamera idealerweise einen Fotokurs für Einsteiger. Gerne auch bei mir in Stuttgart. Hier lernst du an einem Tag alles was nötig ist, um deine Kamera ohne Automatikmodus zu beherrschen.

 

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